Ladeinfrastruktur für E-Autos im ländlichen Raum

Ich war in Schalding Links der Donau, einem Stadtteil in Passau mit dörflichem Charakter, beim Gasthaus Öller. Und warum? Weil dort so ein Gasthaus sicherlich auch eine zentrale Anlaufstelle für die Mobilität ist in einem Dorf – ein Anlaufstelle für eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur. 

Der Florian Barnerssoi wird uns erzählen, was jetzt die neuen zwei Elektro-Ladepunkte für Schalding, aber natürlich auch für die Gäste bedeuten:

„2018 haben wir angefangen und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert für den Eigenverbrauch, um einfach grünen Strom zu produzieren und in diesem Atemzug ist dann natürlich auch die Idee gewachsen, eine öffentliche Ladestation zu installieren. Es hat ein bisschen gedauert, weil natürlich auch Corona dazwischen gekommen ist, aber wir haben uns entschlossen 2x 22 KW Ladepunkte zu installieren, die öffentlich 24/7 erreichbar sind, das heißt wer zu uns zum Essen kommt, kann parallel auch noch sein Auto laden.“

Ich habe Florian gefragt, ob er auch ohne die Förderung des Bundesverkehrsministeriums die Ladeinfrastruktur für Schalding aufgebaut hätte. Ganz offen und ehrlich hat er dies verneint, denn es sind natürlich enorme Kosten.

Bereits mit der seit Februar 2017 laufenden und bis Juni 2021 verlängerten „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ hatte der Bund in sechs Förderaufrufen insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und damit sowohl private Investoren als auch Städte und Gemeinden bei der Errichtung von Schnell- und Normallladepunkten unterstützt. Das Bundesförderprogramm für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur des Bundesverkehrsministeriums traf auf eine sehr große Nachfrage. So konnten Anträge für den Aufbau von 30.000 Ladepunkten bewilligt werden, davon knapp 10.000 Schnellladepunkte.

Mit dem weiteren Programm „Ladeinfrastruktur vor Ort“ vom 24.03.2021 knüpften wir an das Vorgängerprogramm an. Die Förderung umfasst dabei ein Gesamtvolumen von ebenfalls 300 Millionen Euro und soll insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen einen Anreiz bieten, ebenfalls in die Zukunft der Elektromobilität zu investieren.

Ich war mit der Familie Barnerssoi immer mal wieder im Kontakt, weil ich wissen wollte, wo es denn noch hakt. Das waren Lieferschwierigkeiten und es war natürlich auch die Coronazeit, die die Gastronomie stark betroffen hat. 

Das ist wirklich eine schöne Erfolgsgeschichte für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur vor Ort. Mehr davon! Denn ein Gasthaus ist wirklich ein Anlaufpunkt. Ich freue mich sehr, dass das jetzt für Schalding umgesetzt wurde!

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