Therapiesystem aus Regensburg durch Neurofeedback mit Virtual Reality
Die Virtual Reality, kurz „VR“, ist in der Computerspiele-Branche groß geworden. Dann haben andere Bereiche ihr Potenzial für sich erkannt, auch der Fitnessbereich oder das Gesundheitswesen. Doch was haben Medizinerinnen und Mediziner davon, wenn ihre Patienten die reale Welt verlassen und sich in eine virtuelle Umgebung begeben?
Christian Michael Gnerlich und Markus Wensauer haben mich im Bundestag besucht. Sie sind Gründer und arbeiten am Startup brainjo GmbH in Regensburg.
Mithilfe einer VR Brille können die Anwenderinnen und Anwender beispielsweise ihre Gedächtnisleistung, Reaktionsgeschwindigkeit und Handlungsgeschwindigkeit testen. „Brain. Body. Balance.“ lautet der Claim von brainjo. VR bietet gegenüber nicht-virtuellen Trainings den Vorteil, dass dadurch eine völlig neue Dimension an Möglichkeiten entsteht. Das Neuartige am Angebot von brainjo ist, dass neben dem Gehirntraining auch das Element der Bewegung eine wichtige Rolle spielt und so Körper und Geist in Einklang gebracht werden.
Mittlerweile werden Virtual Reality Anwendungen für das betriebliche Gesundheitsmanagement angeboten. Diese verbinden kognitive Aufgaben mit körperlichen Übungen, das heißt Burnout Prävention und Bewegungsausgleich. Die meisten von uns sitzen über 70% ihrer Wachzeiten. Den ganzen Tag zu sitzen ist sehr ungesund und kann das Risiko für Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes, Rücken- und Nackenschmerzen und sogar bestimmte Krebsarten erhöhen. Leichte Aktivitäten zwischendurch können die Chancen auf diese Krankheiten immens verringern. Diese Vorteile haben schon viele Unternehmen wie Bayernwerk, Continental oder ZF Group angenommen. Brainjo organisiert Gesundheitstage und arbeitet mit den Krankenkassen zusammen.
Brainjo verfolgt nun eine neue Idee. Allein in Deutschland sind fast 0.5 Millionen Kinder von ADHS betroffen. Brainjo entwickelt ein neues Therapiesystem. Die Kombination der Technologien Virtual Reality und Neurofeedback (Gehirnstrommessung durch Elektroden am Kopf), erlaubt neue Möglichkeiten mit großem Potential ADHS-Kindern zu helfen.
Die Elektroden werden dabei durch die Virtual Reality Brille angepresst, so dass die Plattform mit den Gedanken gesteuert werden kann. Das ermöglicht Gehirnsport Übungen, die Spaß machen und auspowern, die gleichzeitig Lerninhalte vermitteln und großartige Visualisierungsmöglichkeiten bieten. So können zum Beispiel stressige Situationen, z.B. vor Prüfungen oder dem Schlafen gehen, besser bewältigt werden.
Die Verbindung von Neurofeedback und Hometraining ermöglicht ein regelmäßiges Training in engen Abständen. So kann Zeit und Geld gespart werden. Es ermöglicht Therapien aus der Ferne, zum Beispiel im ländlichen Raum.
Das ist unglaublich! Innovation aus Regensburg. Innovation aus Bayern. Innovation made in Germany. Ich habe es selber schon ausprobiert. Das wird noch interessant werden, nicht nur für Anwendungen am Arbeitsplatz, sondern auch für die therapeutische Medizin.