Von Passau den Sprung in die Welt wagen
PNP Plus | 14.04.2022 | Elke Fischer
Wann schmeckt der Apfel nun am besten? San d‘Erdäpfe zeidig? Zwei Fragen, die sich banal anhören, aber für eine perfekte Vermarktung in der Lebensmittelbranche von größter Bedeutung sind. Und so handelt es sich dabei um zwei Forschungsprojekte, mit denen sich die Passauer Firma Regiothek auseinandersetzt. Im vergangenen Jahr bekam das Start-up im Passauer Gründerzentrum vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für sein Projekt „Transparente Qualität in der regionalen Lebensmittelkette durch künstliche Intelligenz“ mehr als 180.000 Euro Förderung.
MdB Andreas Scheuer ermutigte Start-up Regiothek
Ein Grund für den CSU-Bundestagsabgeordneten Andreas Scheuer das Unternehmen zu besuchen und sich ein Bild zu machen, welche Fortschritte die Firma macht, aber auch zu erfahren, wo der Schuh drückt und wo die Politik helfen könnte.
Über eineinhalb Stunden nahm sich der Politiker Zeit, ließ sich den Ist-Zustand und die Zukunftspläne des neunköpfigen Teams erläutern. Das Fazit des Abgeordneten: Er würdigte die tolle Entwicklung der Firma, die „ein Schaufenster der Region“ biete und spornte die kreativen Köpfe an, den Sprung von Niederbayern hinaus in die Welt zu wagen. „Wenn ich in ein paar Jahren wiederkomme, haben Sie nicht neun Mitarbeiter, sondern 90“, meinte er. Und was die bisherigen 190 Kunden aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Läden und Gastronomie angehe, die ihre Angebote und Lieferketten über die Plattform Regiothek präsentieren, dürfte sich die Zahl bis dahin sicherlich auch gewaltig gesteigert haben. Da Regionalität in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle spielen werde, würden auch immer mehr Verbraucher von der Plattform, die Regiothek bespiele, profitieren, ist sich Scheuer sicher. Er könne sich gut vorstellen, dass die Macher in Passau auch eine App entwickeln, die den Endverbrauchern auf Wunsch eine Push-Nachricht schickt, wenn sie bei einem regionalen Anbieter vorbeikommen. „Das wäre doch eine schöne Sache, wenn ich übers Land fahre und darauf hingewiesen werde, dass es hier frische Eier oder gutes Fleisch zu kaufen gibt.“ Denn immer habe man ja die Genießerfiebel, den kulinarischen Reiseführer, den die Regiothek einmal im Jahr herausgibt, nicht griffbereit.
Als Anregung nahm der Abgeordnete mit, dass es im Sinne der Regiothek-Macher nicht sinnvoll sei, Fördergelder von Seiten des Staates an Landkreise oder Kommunen zu verteilen, die ihrerseits Plattformen in punkto Regionalität entwickeln, aber bei Null anfangen müssten. „Wir würden uns freuen, diese Kommunen mit unserem Know How zu unterstützen“, sagte Regiothek-Geschäftsführer Alexander Treml. Scheuer machte deutlich, dass er das mit dem Bauernverband und dem Tourismusverband Ostbayern besprechen würde.